Von der Idee zum digitalen Produkt: Erfolgsfaktoren & Trends
Von der Idee zum erfolgreichen digitalen Produkt: Warum ganzheitliche Entwicklung unverzichtbar ist
Der Erfolg digitaler Produkte entscheidet sich lange vor der ersten Codezeile. Diese These mag provokant klingen, aber sie spiegelt eine fundamentale Wahrheit der modernen Produktentwicklung wider: Technische Exzellenz allein garantiert keinen Markterfolg.
In meinen verschiedenen Rollen als Geschäftsführer, Berater und jetzt Director Technology habe ich in den letzten zehn Jahren die Evolution der digitalen Produktentwicklung hautnah miterlebt. Das wichtigste Learning? Isolierte technische Lösungen reichen längst nicht mehr aus – gefragt ist ein ganzheitlicher Ansatz.
Die Evolution der digitalen Produktentwicklung
Der Weg zur modernen Produktentwicklung war steinig. Noch vor wenigen Jahren arbeiteten Teams oft in Silos: Die Strategie kam aus der Geschäftsführung, Design und UX aus der Kreativabteilung, und die Entwickler*innen sollten „einfach umsetzen“. Das Ergebnis? Produkte, die zwar technisch funktionieren, aber an den Bedürfnissen der Nutzer*innen vorbeigehen.
Die digitale Transformation hat diese traditionellen Strukturen aufgebrochen. In meiner täglichen Arbeit erlebe ich, wie technologiegetriebene Unternehmen heute arbeiten:
- Crossfunktionale Teams statt isolierter Abteilungen
- Kontinuierliche Iteration statt starrer Projektpläne
- User-Centricity statt Feature-Fetischismus
- Datengetriebene Entscheidungen statt Bauchgefühl
Der holistische Entwicklungsansatz in der Praxis
Was bedeutet end-to-end wirklich? Ein Beispiel aus der Praxis macht es greifbar: In den letzen Jahren begleiteten wir die Transformation eines Marktforschungsunternehmens. Die Ausgangssituation? Excel-Chaos, E-Mail-Flut und unzählige Telefonate für die Durchführung jeder einzelnen Studie.
Der holistische Ansatz bedeutete hier, den Blick auf alle Bereiche des Produktes zu lenken und sie zu analysieren:
1. Strategische Analysephase
- Tiefgehendes Verständnis der Geschäftsprozesse
- Stakeholder-Interviews auf allen Ebenen
- Analyse der Schmerzpunkte und Optimierungspotenziale
Konzeption & Design
- Co-Creation-Workshops mit Nutzer*innen
- Iteratives Prototyping
- Usability-Tests mit echten Anwender*innen
Agile Entwicklung
- Zwei-Wochen-Sprints mit kontinuierlichem Feedback
- Integration von Nutzer-Feedback in die Entwicklung
- Flexible Anpassung der Roadmap
Das Ergebnis dieser ganzheitlichen Arbeitsweise? Eine digitale Plattform, die den Prozess von der Studienplanung bis zur Abrechnung abbildet und die Effizienz steigert. Es konnten direkt nach Einführung doppelt so viele Studien abgearbeitet werden.
Erfolgsfaktoren für nachhaltige Produktentwicklung
In meiner langjährigen Erfahrung in der Konzeption und Umsetzung von digitalen Produkten haben sich folgende Faktoren als entscheidend herauskristallisiert:
1. Interdisziplinäre Teams
Die Verschmelzung von Business-, Design- und Tech-Expertise ist unerlässlich. Nur wenn eine Problemstellung aus allen Richtungen beleuchtet wird, kann das Ergebnis alle Anforderungen erfüllen.
2. Agile Entwicklung als Grundprinzip
Agil bedeutet nicht nur Scrum-Meetings und Sprints. Es geht um eine grundlegende Haltung in der Produktentwicklung:
- Schnelles Lernen aus Feedback
- Mut zum Experimentieren
- Fokus auf echtem Mehrwert statt bloßen Features
3. Kontinuierliches Feedback
Systematisches Feedback ist der Schlüssel zu erfolgreichen Produkten. Durch die enge Verzahnung von Entwicklung und Nutzung entstehen iterative Verbesserungszyklen. So können wir schnell auf Nutzerverhalten reagieren und das Produkt kontinuierlich optimieren.
Die Weiterentwicklung bestehender Produkte
Die Realität in vielen Unternehmen sieht so aus: Ein digitales Produkt läuft seit Jahren, erfüllt grundsätzlich seinen Zweck, aber die technischen Schulden wachsen. Die Nutzer*innen werden anspruchsvoller, neue Funktionen lassen sich nur schwer integrieren und die Performance leidet. Gleichzeitig kann man nicht einfach alles stoppen und neu aufsetzen – das Business muss ja weiterlaufen.
Wer diese Situation kennt, für den gibt es gute Nachrichten – mit einem klaren, dreistufigen Ansatz lässt sich fast jedes Produkt fit für die Zukunft machen:
1. Analyse & Audit
- Code-Review für technische Schulden
- UX-Audit für Usability-Schwachstellen
- Performance-Analyse
2. Modernisierungsstrategie
- Priorisierung der Optimierungspotenziale
- Ressourcenplanung
- Risikomanagement
3. Iterative Umsetzung
- Schrittweise Modernisierung im laufenden Betrieb
- Kontinuierliche Validierung
- Anpassung der Strategie basierend auf Feedback
Praxis-Tipp: Bei der Modernisierung bestehender Produkte ist der „Big Bang“ selten die beste Lösung. Stattdessen empfehlen wir dir eine schrittweise Transformation, die Risiken minimiert und schnelle Erfolge ermöglicht.
Learnings aus der Praxis
Nach einer Vielzahl von Entwicklungszyklen kristallisieren sich zentrale Erkenntnisse heraus. Entscheidend ist aber, diese Faktoren nicht nur zu kennen, sondern sie aktiv in den Entwicklungsprozess zu integrieren. Hier erfährst du, worauf es wirklich ankommt und wie du die gewonnenen Erkenntnisse für dein Projekt nutzen kannst:
Kritische Erfolgsfaktoren und ihre Umsetzung
Klare Produktvision
Mach das Ziel greifbar: Entwickle mit deinem Team und den Stakeholdern ein gemeinsames Verständnis darüber, wo die Reise hingehen soll. Ein gut formuliertes Product Vision Board hilft dabei, alle auf einen gemeinsamen Kurs zu bringen.
Echtes User Engagement
Sorge für kontinuierlichen Austausch: Richte regelmäßige Feedbackschleifen mit deinen Nutzer*innen ein. Das können strukturierte User Research Sessions sein, aber auch informelle Gespräche. Hauptsache, du bleibst nah an deiner Zielgruppe.
Technische Exzellenz
Investiere in Qualität: Plane von Anfang an Zeit für Code Reviews, Refactoring und Dokumentation ein. Das mag zunächst aufwändig erscheinen, zahlt sich aber durch geringere Wartungskosten und schnellere Entwicklungszyklen aus.
Datengetriebene Entscheidungen
Nutze Daten als Kompass: Definiere klare KPIs für dein Produkt und richte ein effektives Monitoring ein. So kannst du Entscheidungen auf Basis von echten Nutzungsdaten treffen, statt auf Vermutungen zu setzen.
Typische Fallstricke und wie du sie vermeidest
Zu viele Features auf einmal: Fokussiere dich auf das Wesentliche. Priorisiere Features basierend auf echtem Nutzerfeedback und Business Value.
Mangelnde Stakeholder-Kommunikation: Etabliere regelmäßige Status-Updates und Feedbackrunden mit allen Beteiligten.
Unterschätzte technische Komplexität: Plane Puffer ein und stelle sicher, dass dein Team die nötige Zeit für gründliche technische Analysen hat.
Fehlende Messkriterien: Definiere von Anfang an, was Erfolg für dein Produkt bedeutet und wie du ihn messen willst.
Ausblick: Die Zukunft der digitalen Produktentwicklung
Die digitale Produktentwicklung bewegt sich ständig weiter. Trends, die ich besonders im Auge behalte:
🚀 No-Code/Low-Code
Die Demokratisierung der Entwicklung wird weitergehen. Aber: Komplexe Produkte werden weiterhin echte Entwicklungsexpertise brauchen.
🤖 KI-Integration
Künstliche Intelligenz wird nicht nur in Produkten selbst, sondern auch im Entwicklungsprozess eine immer größere Rolle spielen.
🔄 Continuous Everything
Die Grenzen zwischen Entwicklung, Deployment und Operation verschwimmen weiter.
Fazit
Die erfolgreiche Entwicklung digitaler Produkte ist mehr denn je eine Teamleistung. Der holistische Ansatz, bei dem Technologie und Business Hand in Hand gehen, hat sich in der Praxis bewährt. Mein wichtigster Rat? Bleib agil, aber verlier nie das große Ganze aus den Augen.
Du möchtest wissen, wie wir bei OPEN digitale Produkte „end-to-end“ aufsetzen?
Hier findest du einen Überblick über unser Angebot zum Thema Digitale Produktentwicklung
Weitere Einblicke von Gero über Digitale Produktentwicklung End-to-End erfährst du hier im YouTube Video.
Gero Duppel
Director Technology
Gero verantwortet seit Januar 2025 als Director Technology bei der OPEN Digitalgruppe die technologische Vision des Unternehmens. Mit mehr als 25 Jahren Expertise in der Software-Entwicklung treibt er die Vernetzung der Tech-Expert*innen voran und erschließt durch innovative Technologien wie KI neue Potenziale für zukunftsweisende Kundenlösungen.
Application Development
Wir begleiten dich von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Umsetzung und Weiterentwicklung deiner digitalen Produkte. Unser ganzheitlicher Ansatz verbindet Marktanalysen und Verständnis für Kundenbedürfnisse mit agiler Entwicklung und digitaler Umsetzung.
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